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PAVOS.726

ERP-Komplettsystem

Gefordert wird ein komplettes ERP-System für die Firma beck. Hiefür steht ein Budget in der Größenordnung von 200 - 400 Tsd. Euro zur Verfügung, in dessen Rahmen das Projekt abgewickelt werden soll. 

 

beck ist ein Unternehmen das sich mit der Herstellung und dem Vertrieb, sowie der Entwicklung und Innovation thermoplastischer Kunststoffe für chemisch belastete Abluft beschäftigt. Kurz: Es geht um Rohrleitungen aus Kunststoff für einen speziellen Einsatzbereich. Wir stellen alles für so eine Rohrleitung her außer dem Rohr selbst. 

 

Herstellung, Vertrieb, Entwicklung und Innovation sind die vier Kernsäulen unserer Tätigkeit. Unterstützt werden diese Säulen durch die Bereiche Personal und Finanzen. In der Zukunft werden die Bereiche Digitalisierung und Automatisierung eine starke Rolle spielen und zu einer spannenden Herausforderung werden. Sie werden die Themen schlechthin für jedes Unternehmen. 

beck Kundenorientierung, individuelle Bearbeitung und Outside-in-View sind Grundpfeiler unserer Vertriebstätigkeit. Die Anforderungen an ein ERP-Programm müssen mit dieser Ausrichtung schritthalten. In Zukunft wird die Arbeit mit ERP-Programmen nicht mehr bedeuten, Kundenaufträge, Anfragen, etc. einzugeben. Das wird über EDI (Electronic Data Interchange) erfolgen. Hierdurch freiwerdende Kapazitäten werden verstärkt für „echte Vertriebsarbeit“ genutzt werden. Dies stellt die Berührung zu CRM Tools wie Salesforce, Microsoft Dynamics, etc. dar. Wir sprechen hier bewusst von Berührung und nicht von Schnittstelle. Denn unabhängig davon, ob ein zusätzliches Programm zum Einsatz kommen wird oder ein (ins ERP) integriertes System genutzt werden wird, sollen die Bereiche operativer Vertrieb und strategischer Vertrieb scharf voneinander getrennt werden. 

 

beck verfolgt seine Ziele mit 50 Mitarbeitern in Frankfurt am Main. Wir sind hierarchisch organisiert mit einer schmalen Führungsriege. Der Führungsstil ist weitgehend kooperativ. Es gibt sowohl Top-Down- als auch Buttom-Up-Prozesse und -Vorgaben. Diese „Durchlässigkeit“ gewährleistet eine Dynamik, so dass wir derzeit kein anderes Modell, wie etwa ein Matrixmodell, anstreben. Die Organisation gliedert sich in Geschäftsleitung, Betriebsleitung, Vertrieb (mit einer Vertriebsleiterin), Produktion (mit einem Produktionsgesamtleiter und zwei Teilbereichsleitern) und Logistik (mit einem Logistikleiter). Finanzen und Personal sind an die Geschäftsleitung geknüpft. Das finanzielle Rechnungswesen erfolgt extern. Das betriebliche Rechnungswesen mit Controlling ist an die Geschäfts- und Betriebsleitung geknüpft. Fachcontrolling Themen sind teilweise zusätzlich an die Fachbereichsleiter delegiert. 

 

 

Wir produzieren und vertreiben etwa 7000 Einzelteile. Diese gliedern sich in ca. 20 Produktgruppen und 7 verschiedene Materialien. Die Vielzahl ergibt sich einmal aus den 7 Materialien (wenn man ein Produkt für eine Produktgruppe einführt, muss man es gleich in 7 verschiedenen Materialien produzieren) und aus der Größenvielfalt. Wir stellen je nach Produktgruppe in etwa 30 verschiedenen Größen her. Ab der Größe 50 mm bis 1250 mm. Das bedeutet: ein neues Produkt x 7 Materialien x 30 Größen = 210 verschiedene Einzelteile. Das ist eine theoretische Berechnung. In der Praxis kann es Material- und Größenschwerpunkte geben. Die Produktion ist der Ausgangspunkt unserer Wertschöpfung. Hier wird auch die größte Anforderung an das ERP gestellt. Die Prozesse müssen einfach und genau abgebildet werden. Wir haben auch in diesem Bereich sehr, sehr gute Stammdaten mit vollständigen und stetig aktualisierten Stücklisten und Arbeitsplänen. Die Planung, Ausführung, Überwachung und Änderung der Produktion muss leicht ausführ- und visuell darstellbar sein. Dies gilt insbesondere für das Handling von Ressourcen, Kapazitäten und der Ermittlung der Auslastung. Die Betriebsdaten müssen erfasst werden, um so Plan- und Sollzeiten mit Istzeiten zu vergleichen. Letztlich gilt es hier Flaschenhälse frühzeitig zu erkennen aber auch um (Vor-, Nach-) Kalkulationen zur Ermittlung der variablen und fixen Herstellkosten für das Controlling. Im betrieblichen Rechnungswesen arbeiten wir zu Controllingzwecken mit Deckungsbeiträgen, aber auch mit der Vollkostenrechnung. Beide Arten müssen sauber auseinander gehalten werden, nur so können wir aktiv in den unterschiedlichen Märkten mit unserem unterschiedlichen Produktportfolio agieren. 

 

beck stellt zu 80% Serien- und Standardprodukte her. 20% sind an die Serien und Standards angelehnte „Sonderteile“. Eine unserer Kernsäulen ist die Produktentwicklung. Wir versuchen ein Serien-Customizing anzubieten, um Kunden individuelle Lösungen anzubieten, die möglichst nahe an unserem Standard liegen, um so eine effiziente, lean Produktion zu gewährleisten. Das Serien-Customizing wird sich in der Zukunft noch verstärken und auch unter Umständen auf Services und nicht nur reine Produkte beziehen. Nach unserem Verständnis sind wir kein Variantenfertiger. Die Vielzahl unserer Produkte, deren unterschiedliche Größen und der weltweite Vertrieb stellen eine hohe Anforderung an die Logistik. Sie hat Schnittpunkte zu den Bereichen Vertrieb, Einkauf und zur Produktion. Unsere Produkte haben teilweise eine Zwitterfunktion. Sie sind einerseits fertiges, verkaufsbereites Endprodukt. Andererseits sind sie Halbzeug und werden in der Produktion gebraucht. Das „Reservieren“ für die jeweilige konkrete Bestimmung stellt uns manchmal vor Herausforderungen. 

 

beck Kunden und Märkte sind auf der ganzen Welt. Der Schwerpunkt liegt dabei in Deutschland und Europa. In Zukunft werden wir verstärkt bestimmte Märkte bearbeiten. Wir werden sowohl an der Durchdringung als auch an der (Neu-) Entwicklung der Märkte arbeiten. Die Profile unserer Kunden und deren Wertschöpfungsketten sind unterschiedlich. Es ist zum einen der Industriehandel, teilweise mit Schwerpunktausrichtung. Aber auch Verarbeiter, Installateure, Planer und nicht zuletzt Chemieunternehmen und Galvanikindustrie, die die Rohrleitungssysteme letztlich einsetzen, um ihre chemisch belastete Luft abzuleiten. Dieses Kundenartportfolio bildet sich in unterschiedlicher Gewichtung auch im Ausland wider. In manchen Regionen arbeiten wir mit Handelsvertretern und auch im internationalen Ausland werden wir auf Vertriebspartner angewiesen sein, die unser Produkt mittelbar vertreiben. Im operativen Vertrieb muss die Daten- und Auftragserfassung einfach, schnell und unkompliziert erfolgen. Mittelfristig wird durch elektronischen Datenaustausch zwischen den Systemen die Tätigkeit der Daten- und Auftragseingabe ganz wegfallen. Die Fakturierung der Debitorenrechnungen muss eine Datev-Schnittstelle haben, da wir das finanzielle Rechnungswesen, inklusive Zahlungsverkehr, OP-Kontrolle, Mahnwesen und die Erstellung von Reports, ausgelagert haben. 

Fragenkatalog